Die heilige Magdalena Gabriela von Canossa Gräfin, Ordensgründer-stifterin * 01.03.1774 Verona, Italien 02.10.1988 Heiligsprechung Name bedeutet: M: nach Maria Magdalena G: Gottes Heldin (hebr.)
Geboren wurde die heilige Magdalena Gabriela im Canossa-Schloß in Verona, als Tochter des Vaters Grafen Ottavio Canossa, welchen sie mit fünf Jahren verlor und ihrer Mutter der Gräfin Therese Szluha, welche sie mit sieben Jahren verlor. Magdalena wurde von Ihrem Onkel und Vormund Girolamo einer französischen Erzieherin anvertraut. Sie hatte sehr unter deren Missgunst und ungerechten Behandlung zu leiden. Als Magdalena mit 14 Jahren aufgrund einer Erkrankung dem Tod nahe war, reifte in Ihr der Vorsatz, sich ganz Gott zu weihen. Bevor sie in den Ordensstand ging, hatte sie Freude daran, in die Armenviertel Veronas zu gehen und dort den kranken, armen und alten Leuten Dienste zu leisten. Danach trat sie eine Zeit lang in das Karmelitenkloster in Verona ein. Doch die Gitter und die Unmöglichkeit sich unmittelbar den Werken der Nächstenliebe zu widmen, drängten sie dazu nach einigen Monaten den Karmel wieder zu verlassen. Auch ein zweiter Versuch im Karmel von Cornegliano in der Diözese Treviso beizutreten, scheiterte schon nach drei Tagen. Sie kehrte nach Hause zurück. Was viele gute Menschen freute und böse Menschen zum Spott animierte. So bat sie nun ihr Onkel Girolamo die Leitung des Haushalts im Palast Canossa zu übernehmen und zugleich als Mutterersatz auf die drei jüngeren Geschwister zu achten. Auch Napoleon wohnte mehrmals für kurze Zeit im Palast Canossa und fand Anerkennung für die liebevolle Sorge welche die junge Gräfin Magdalena den Angestellten und den Armen entgegenbrachte. Die 23jährige Magdalena nahm sich ebenso ihrer Nichte an, worum sie die sterbende Tante gebeten hatte. Sie tat dies aus Liebe zu Jesus, obwohl sie wusste, dass es ihr Auftrag sein wird sich um verwahrloste Kinder und Not leidende Kranke zu kümmern. Napoleon, welcher inzwischen zum Kaiser gekrönt wurde, stellte Magdalena das ehemalige Augustinerinnen-Kloster in Verona für die Betreuung der Armen in Aussicht. Nach schmerzlicher Trennung vom Elternhaus, teilte sie Not und Brot mit den Armen als deren Mutter und Lehrerin. „O Herr, um Deinetwillen bin ich nun hier. Du bist es, der sich unter den Lumpen der Armen verbirgt und mich um Speise und Kleidung und Unterweisung bittet…“ sprach Magdalena. Das neue Institut der „Töchter der Liebe“ wurde der Gottesmutter als Gründerin geweiht, welche von Magdalena vor allem als die „schmerzhafte Mutter“ verehrt wurde. Ein braunes Ordenskleid und eine schwarze Haube gehen auf eine Vision zurück, in welcher die seligste Jungfrau der Gräfin die künftige Arbeit ihrer geistlichen Töchter zeigte: Unterweisung im christlichen Glauben der Kinder und Pflege der Kranken. Magdalenas Einfluss war so stark, dass sie neben „Mutter der Canossiane“ auch „Mutter von Gründern und Gründerinnen“ von Ordensgemeinschaften benannt wurde. Selbstlos unterstützte Magdalena von Canossa alles Gute und half unzähligen Menschen bei deren Gründungen von Gemeinschaften. Auch ihre heitere und freundliche Stimmung fand große Anerkennung bei den Menschen. Und sie wurde sogar von drei Päpsten die sie persönlich kannten, gelobt. Selbst ihren Tod hatte sie Jahre vorher vorausgesagt: „Ich werde stehend sterben, und zwar am Fest der Schmerzensmutter.“ So geschah es dann am Fest der Schmerzensmutter, vor der Karwoche 1835. Kniend empfing sie die heilige Wegzehrung. Sie betete stehend noch drei Ave Maria. Beim dritten Ave Maria sank sie wieder in die Knie, breitete die Arme aus und streckte sie nach vorne mit dem Ausdruck eines Kindes, das der Mutter entgegeneilen möchte. So ist sie mit 61 Jahren heimgegangen. |